Malgrund: Canson Mi-Teintes

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Einer der bekanntesten Malgründe für Pastell war jahrelang das Papier von Canson. Das Zeichenpapier hat auf der Vorderseite eine Bienenwachstruktur, während die Rückseite eine feingekörnte Oberfläche aufweist. Das säurefreie Papier wird in 60 verschiedenen Farbtönen angeboten.
In einem vorangegangenen Blogeintrag habe ich die Farbproben auf der Vorderseite mit der Bienenwachsstruktur gemacht.

1) hart (Polychromos)
2) mittlere Härte (Rembrand)
3) Softpastell (Sennelier)
4) 3 Farbschichten nur mit harten Pastellen
5) 3 Schichten von hart nach weich
6) 3 Schichten nur mit weichen Pastellen

Bei meiner Recherche nach Künstlern, die auf dieser Seite malen, bin ich nur noch auf Robert Frank gestoßen, von dem ich im Web aber leider keine aktuellen Bilder mit diesem Papier finden konnte.

Weitaus häufiger wird die Rückseite des Papiers benutzt, da den Künstlern die Wabenstruktur zu dominant ist, bzw die Rückseite mehr Pigmente aufnehmen kann. Ich habe darauf ein paar Farbproben vorgenommen:

von oben nach unten:

1. hart (Schwan Stabilo/ Stift)
2. hart (Polychromos)
3. mittel (Rembrand)
4. weich (Sennelier)
5. 3x nur Schwan Stabilo
6. Schwan Stabilo(dunkelblau)/Rembrand(hellblau)/Sennelier (sehr helles blau)
7. 3x nur Unison

Wenn man nur weiche Pastelle auf diesem Papier benutzt, füllt sich die Oberfläche schnell und diese kann keine weiteren Schichten aufnehmen. Daher ist es bei Canson-Papier von Vorteil, wenn man in der ersten Schicht die harten Kreiden einsetzt und sich zur weichen vorarbeitet.

Nach diesem Prinzip arbeitet der Amerikaner Daniel Greene . Er beginnt seine Portaits häufig mit Pastellen der Firma Nupastel (Härteskala Platz 16) und legt damit komplett die Grundzeichnung mit vielen Schattierungen an. Darüber legt er weitere Schichten mit Unison Pastellen. Diese Pastelle verwendet Greene hauptsächlich in seinen Portraits.
Als Beispiel habe ich das Portrait von Jim ausgewählt.

Gwenneth Barth hat eine ähnliche Vorgehensweise. Ihre Grundzeichnung legt sie mit einem sehr stark angespitzen Pastelstift an und nutzt des Weiteren Pastelle mit dem Härtegrad von Polychromos oder Nupastel. Die oberen Schichten setzt sie zum Beispiel mit Rembrand oder Sennelier. Soweit ich mich erinnere hat Gwenneth Barth aber keine bevorzugte Marke, sondern variert während des Arbeitsprozesses.
Bei ihrem Porträt von Alfred kann man bei genauer Betrachtung ganz gut unterschiedliche Ausarbeitungen sehen.

Eine völlig andere Malweise auf dem Canson Papier setzt der Künstler Bill Cone um. Cone benutzt vor allem die Pastelle der Firma Terry Ludwig, die es nur auf dem amerikanischen Markt gibt.
Die Ludwig Pastelle rangieren zwar im Härtegradvergleich im oberen Bereich (5), aber durch ihre Konsistenz halten sie sich erstaunlich gut auf dem Papier. Einen tollen Einblick erhält man hier: Studies from the Ten Lakes Basin.

Einen interessanten Link habe ich im Malerforum Wetcanvas aus dem Jahre 2006 gefunden. (Dank Katherine Tyrells Blog).
Dort berichten mehrere Künstler, dass insbesondere dunkle Malgründe von Canson nicht lichtecht sind und im Laufe der Jahre ausbleichen. Ob dies immer noch zutrifft kann ich nicht sagen, aber wer den Malgrund durchscheinen lassen will, sollte dies vielleicht in Betracht ziehen.

2 Responses

  1. Carla Bernardes
    | Antworten

    Congratulations for blog !!
    your artwork in pastels is very good..
    Carla.

  2. Astrid Volquardsen
    | Antworten

    Thanks Carla…

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