Henri Roché Pastelle

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2010 © Astrid Volquardsen

Nach besorgten Anfragen, ob es mir gut geht, weil ich zwei Wochen lang nicht gebloggt habe: Ja, es geht mir gut, ich hatte nur sehr viel um die Ohren und habe es kaum an den Computer geschafft.

Kann man in Verzückung geraten, wenn man eine Box mit Pastellen betrachtet? Na klar!!

Fast jede Pastellbox löst bei mir Verzücken aus, aber als ich diese kleine edle Holzbox von Roché in den Händen hielt, schlug das Herz einen Schlag schneller.
Die Pastelle sind härter als ich erwartet hatte und ich würde sie den Härtegrad betreffend zwischen Girault und Unison einordnen. Ein älterer Beitrag zum Thema Härtegrad bei Pastellen ist hier nachzulesen.
Sie liegen erstaunlich lang in der Hand und mir wurde schlagartig klar, wie Degas die Strichführung auf dem Papier bewerkstelligen konnte. Durch die Länge und Schlankheit der Pastelle ( sie gehören zu den längsten, die es gibt) kann man diese wunderbar am Ende halten und locker von oben nach unten führen. So entsteht eine Linienführung, wie ich sie in Degas Bildern immer wieder gesehen habe.

Es bleibt mir trotzdem ein Rätsel, wie es ihm möglich war auf Packpapier diesen Farbzauber zu entfalten. Trotz der Härte sind die Pastelle doch auch weich und lassen sich recht gut verreiben und verwischen. Sie sind definitiv zu weich, um mehrere Schichten auf Packpapier aufbringen zu können. Daher erklären sich auch Degas Experimente mit Wasserdampf und Fixativen. Sein Geheimnis hat er leider nie Preis gegeben.

Die Preise eines einzelnen Sticks sind mit ca. 14 Euro sehr hoch, was sicherlich dem Herstellungsverfahren geschuldet ist. (Ein Film darüber ist hier zu sehen.) Die Pigmentqualität macht einen sehr guten Eindruck, aber ob sie im Vergleich zu anderen sehr guten Pastellherstellern diese übertreffen, glaube ich nicht. Wer Wert auf Qualität legt, ist mit Roché Pastellen gut beraten, zudem sie das Spektrum der technischen Umsetzungsmöglichkeiten erweitern.

2010 © Astrid Volquardsen

Ausschnitt aus einem Bild von Edgar Degas

7 Responses

  1. frankkoebsch
    | Antworten

    Hallo Astrid,
    eine interessante Schilderung. Danke für die Beschreibung. Hatte nicht Edgar Degas auch mehrer Bögen Packpapier zusammen gesetzt und so Dinge korrigiiert ?

    Beste Grüße – Frank

  2. Astrid Volquardsen
    | Antworten

    Hallo Frank,
    nicht unbedingt zur Korrektur, aber wenn Degas merkte, dass er noch gerne eine Figur im Bild ergänzen würde, dann hat er Packpapier angeklebt. Sehr gut zu sehen in dem Bild Danseueses von 1884.

  3. Jala Pfaff
    | Antworten

    Thanks, Astrid, for the review. 14 Euros each? Wow.

  4. Casey Klahn
    | Antworten

    I recognize those colors as common to Degas' ballerinas and other figures, too. Is there a name for that set?

    I am trying to decide which green marks my envy. (I hope that joke translates in German)

  5. Brian McGurgan
    | Antworten

    Thanks for the review, Astrid. Such beautiful colors in that small set! I've wondered whether the Roche pastels would seem three or four times as nice to me as pastels from Unison or Terry Ludwig – it sounds like you've concluded that, while very nice, the Roche pastels aren't necessarily that much better than other excellent-quality pastels.

  6. Astrid Volquardsen
    | Antworten

    Hi Casey,
    I am going to look, if that set had a name. I bought also some extra ones and I will give color notes and numbers in my next post.

  7. Astrid Volquardsen
    | Antworten

    Hi Brian,
    yes, that is my impression.
    I really do like though the destinctive marks they can leave on a paper. If they weren't that expensive, I definately would buy more. It will become really intersting to see how their color range will develop, because the owner said that they want to extend it.

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