Plein Air Set up für Ölmalerei an der Küste

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Nach gefühlten monatelangen Regen, Regen, Regen versprach die Wettervorhersage ein verheißungsvolles Wechselspiel von Sonne und Wolken. Nach vielen Wochen im Atelier brauchte ich Frischluft und fuhr spontan nach St. Peter Ording. Als ich in der Dämmerung ankam, türmten sich die Wolkenberge, meinte Herz machte innerlich einen Glückssprung. Als ich vom Auto mit meinen Malsachen zurückkam bergrüßte mich: Blauer Himmel, so gut wie keine Wolke. Das darf doch nicht war sein.

Nun gut, geht auch so, hauptsache draußen sein und malen. Der Wind pustete ordentlich, aber direkt an der Wasserkante konnte ich bei einem Pfahlbautengerüst ein wenig im Windschatten Schutz suchen. Himmel ist heute doof, also konzentrierte ich mich auf das Wasser/Sandspiel.

Irgendwann sprach mich ein Herr an, ob mich das Wetter denn gar nicht stören würde, so stürmisch, wie es war: Nein, sage ich, im Gegenteil. Ich fühle mich mit jeder Faser meines Körpers am Leben. Sie sind ja eine richtige Windsbraut meinte er daraufhin und schaute fasziniert auf meine Konstruktion der Staffelei.

Also hier ein paar Tipps, wie eine Staffelei Wetter- und vor allen Dingen Windfest ist. Die wunderbaren Ideen habe ich alle von der niederländischen Plein Air Malerin Roos Schuring.

 

Ich habe mir eine kleinere Version der Feldstaffelei gekauft ( Mabef 23), da mir die andere zum Schleppen über lange Strecken zu schwer ist. Der Vorteil bei der kleinen ist zudem, dass sie wunderbar in meinen Hackenporsche reinpasst.

Hinten auf die Ablage kommt eine Tüte mit Sand, damit die Staffelei einen festen Stand hat.

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Auf der Holzschiene ist ein  Karton festgetackert. Der bleibt auch drauf, wenn die Staffelei zusammengelegt ist.

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Auf diesen Karton tackere ich von hinten  meine Leinwände oder Malkartons und habe sie genau in der Höhe, wie es für mich am besten zu arbeiten ist. Ich kann bis an die Ränder malen und mir weht nichts um die Ohren.

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Ich brauche Platz und Schwung zum Mischen, daher die große Palette. Ein Streifen Ducktape führt um die Palette herum, so dass ich sie einfach nur über die ausgezogene Schublade der Staffelei ziehen muss. Oben wird das Ducktape fest aufgeklebt und unterhalb lässt man genügend Platz für eine Schlaufe. Nun einfach über die Schublade der Staffelei ziehen. Meine Vorrichtung hält schon seit über einem Jahr.

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6 Responses

  1. Svenja
    | Antworten

    Moin Astrid!
    Danke für die guten Tipps! Stört dich denn die Palette gar nicht, weil sie dich zu einem gewissen Abstand zwischen dir und dem Bild zwingt? Oder ist genau das eher von Vorteil? Die sieht auf dem Foto so groß aus, es wirkt, als könne man nur mit sehr gestrecktem Arm die Leinwand erreichen…oder täuscht das auf dem Bild? Und eine grundsätzliche Frage habe ich auch noch: Wie machst du das beim Plein Air malen mit dem Wasser für Pinsel? Immer genug mitschleppen, und das alte, eingefärbte in ein Schraubglas und auch wieder zum Entsorgen mit zurück schleppen? Die äußerst wenigen Male, wo ich Plain Air getestet habe (Ewigkeiten her!), hat mich immer das fehlende Waschbecken zur Verzweiflung gebracht :-D…
    Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
    Svenja

  2. Astrid Volquardsen
    | Antworten

    Hallo Svenja,
    ja, die Palette ist groß und ich muss lange Pinsel benutzen, aber so kann ich den Schwung aus dem Arm mitnehmen und veliere mich nicht in Details. Doof ist es bei starkem Wind von der Seite, da wird eine Pinselführung schon schwieriger.

    Ich nehme Terpentinersatz ( Gamsol) im kleinen Glas mit raus und auch wieder mit retour. ( Ist Sondermüll ). Zum Abwischen der Händy eignen sich super gut Babyfeuchttücher und die Pinsel können es auch ab einen Tag später sauber gemacht zu werden.

  3. werner osterrath
    | Antworten

    ..ganz die Expertin…die Not macht erfinderisch..man spürt sofort Leib und Seele..da kann der Wind blasen wie er mag….am Ende ist ein Unikat da.
    Wahnsinn !!!
    Es grüßt dich werner Osterrath

  4. Astrid Volquardsen
    | Antworten

    Danke dir Werner.

  5. Detlef Topel
    | Antworten

    Warum muß den die Palette aus einer Sperrholzplatte bestehen. Ich nutze schon viele Jahre weiße Kunststoffplatten
    die ich mir auch selbst zuschneide. Nach dem Malen kann man die Oilfarbenreste mit etwas Spiritus super entfernen.
    Auch zuhause noch. Man hat immer eine saubere Palette.
    Ich will hier aber nicht den Schlaumeier spielen, es fällt mir eben nur ein bei den Bildern.
    An sonsten bin ich angetan von den Arbeiten von der vermittelten Stimmung.
    Viele Grüße Detlef.

    • Astrid
      | Antworten

      Hallo Detlef,
      viele Wege führen nach Rom und jeder macht es so, wie er möchte. Auf einem weißen Untergrund mischen finde ich insofern problematisch, weil es mich draußen in der Sonne blenden kann. Aber wenn es für dich funktioniert, ist doch alles gut.

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