Herzlich Willkommen

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Herzlich Willkommen auf der neu gestalteten Homepage / Blog. Wir haben uns bemüht die Seiten übersichtlicher zu gestalten, um so eine bessere Navigation innerhalb der verschiedenen Sparten  zu ermöglichen.

Der Blog sieht jetzt ein wenig anders aus, aber für die deutschen Leser ist es  im großen und ganzen  gleich geblieben. Auf der rechten Seite sind jetzt übersichtlicher die verschiedenen Schlagwörter aufgeführt. Einmal anklicken, schon tauchen alle alten Blogbeiträge auf, die unter dieses Schlagwort fallen.

Unter jedem Blogbeitrag tauchen zudem Vorschläge auf, welcher Beitrag den Leser vielleicht noch interessieren könnte.

Wirklich neu ist, dass man nun zwischen Englisch und Deutsch wählen kann. Nun ist nicht mehr nur der Text des Blogbeitrags auf Englisch, sondern zudem die gesamte Navigation und Infos. Durch die Auswahl des Wappensymbols oben rechts, kann der Leser die entsprechende Sprache  auswählen.

Wer direkt auf den Blog zugreifen möchte: Die Adresse lautet nun: www.volquardsen.art/blog/

Ballinstadt Hamburg

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Skizzenbuch, Pen & Gouache, 2011

Unvorstellbare 48 Millionen Menschen haben zwischen 1820 und 1915 Europa verlassen und sind in die USA ausgewandert.
Wie groß müssen Verzweiflung und Ausweglosigkeit, aber gleichzeitig auch der Mut gewesen sein, um diesen Schritt zu wagen. Was sie wohl gedacht haben, als sie die vielen Segel-und Dampfschiffe im Hamburger Hafen zum ersten Mal sahen?

In Hamburg erkannte man erst gegen 1850 die Möglichkeit mit diesen Menschenströmen Geld zu verdienen. Nachdem Privatunterkünfte die Menschenmassen nicht mehr aufnehmen konnten und die Cholera in Hamburg ausbrach, entschloss man sich 1893 durch den Bau der Ballinstadt die Massen besser steuern zu können. Dabei handelte es sich um ein geschlossenen Areal im Hamburger Hafen, wo die Leute bis zu ihrer Abreise untergebracht waren.
Das Hamburger Museum Ballinstadt hat einen Teil der Gebäude nach historischen Plänen wieder aufgebaut. In den Ausstellungsräumen wird anschaulich gezeigt, warum und unter welchen Bedingungen die Menschen Europa verlassen haben.

Wie alles begann…

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Die Tage habe ich viel am Computer gesessen und Fragen für zwei verschiedene Interviews beantwortet. Was, wann, wo, wie werde ich noch mitteilen. So viel darf ich schon mal verraten: es gibt BIG news.
Dabei kam die Frage auf, wie ich zur Pastellmalerei gekommen bin. Aktiv mit Pastell habe ich erst im Aktmalkurs angefangen, doch die Liebe zum Pastell entstand schon viel früher.

Hans Jansen, Pastell, 50×39cm, 1957

Meine Großeltern hatten über ihrem Sofa im Wohnzimmer zwei Pastellbilder des Malers Hans Jansen hängen. Sie zeigten zwei Ansichten von Sylt, das eine Wellen und das andere eine ruhige Stimmung. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie häufig ich voller Bewunderung davor saß und mit 6 Jahren den Wunsch verspürte etwas so schönes malen zu können.

Ich erinnere mich, wie meine Großmutter mir erzählte, wie sie 1957 am Strand entlangspazierten und Hans Jansen dort vor Ort malen sahen.

Henri Roché Pastelle

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2010 © Astrid Volquardsen

Nach besorgten Anfragen, ob es mir gut geht, weil ich zwei Wochen lang nicht gebloggt habe: Ja, es geht mir gut, ich hatte nur sehr viel um die Ohren und habe es kaum an den Computer geschafft.

Kann man in Verzückung geraten, wenn man eine Box mit Pastellen betrachtet? Na klar!!

Fast jede Pastellbox löst bei mir Verzücken aus, aber als ich diese kleine edle Holzbox von Roché in den Händen hielt, schlug das Herz einen Schlag schneller.
Die Pastelle sind härter als ich erwartet hatte und ich würde sie den Härtegrad betreffend zwischen Girault und Unison einordnen. Ein älterer Beitrag zum Thema Härtegrad bei Pastellen ist hier nachzulesen.
Sie liegen erstaunlich lang in der Hand und mir wurde schlagartig klar, wie Degas die Strichführung auf dem Papier bewerkstelligen konnte. Durch die Länge und Schlankheit der Pastelle ( sie gehören zu den längsten, die es gibt) kann man diese wunderbar am Ende halten und locker von oben nach unten führen. So entsteht eine Linienführung, wie ich sie in Degas Bildern immer wieder gesehen habe.

Es bleibt mir trotzdem ein Rätsel, wie es ihm möglich war auf Packpapier diesen Farbzauber zu entfalten. Trotz der Härte sind die Pastelle doch auch weich und lassen sich recht gut verreiben und verwischen. Sie sind definitiv zu weich, um mehrere Schichten auf Packpapier aufbringen zu können. Daher erklären sich auch Degas Experimente mit Wasserdampf und Fixativen. Sein Geheimnis hat er leider nie Preis gegeben.

Die Preise eines einzelnen Sticks sind mit ca. 14 Euro sehr hoch, was sicherlich dem Herstellungsverfahren geschuldet ist. (Ein Film darüber ist hier zu sehen.) Die Pigmentqualität macht einen sehr guten Eindruck, aber ob sie im Vergleich zu anderen sehr guten Pastellherstellern diese übertreffen, glaube ich nicht. Wer Wert auf Qualität legt, ist mit Roché Pastellen gut beraten, zudem sie das Spektrum der technischen Umsetzungsmöglichkeiten erweitern.

2010 © Astrid Volquardsen

Ausschnitt aus einem Bild von Edgar Degas

Eva im Bad (VI)

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Eva im Bad VI, Pastell,
2010 © Astrid Volquardsen

Allen meinen Lesern wünsche ich ein frohes neues Jahr und hoffe, dass ihr alle gut ins Jahr 2011 hineingerutscht seid.

Vielen Dank für das Feedback und die Ratschläge zum letzten Eva Beitrag. Es ist spannend zu sehen, welche Resonanz meine Unzufriedenheit mit den Händen hervorgerufen hat und ich möchte ein paar Gedanken dazu loswerden.

Man kann daran sehen, dass sich die Betrachter nicht unbedingt an dem stören, was einem selber missfällt. Vielleicht registrieren sie es, aber es ist nicht von Wichtigkeit für sie. Dieses Phänomen kenne ich von einigen Kursteilnehmern, wenn sie sich an einem Punkt in ihrem Bild stören und ungläubig zur Kenntnis nehmen, dass ich nicht so empfinde.
Das geht jedem Maler so und manchmal muss man Anderen vertrauen. Das ist auch einer der Gründe, warum ein Künstler seine Bilder in einer Ausstellung nie schlecht machen sollte. Der Betrachter empfindet es nicht als schlecht.

Warum sind Künstler immer wieder unzufrieden mit dem, was sie malen?
Auf einen neuen Gedanken hat mich Daniel Coyle in seinem Buch »Die Talentlüge« gebracht. Dort vertritt er die Meinung, dass wir fast alles lernen und zur Perfektion bringen können und das nur wenig mit Talent zu tun hat. Ca. 10.000 Stunden muß jemand mit einer Tätigkeit verbringen, um sie zur Meisterschaft zu bringen. Wichtig ist dabei nicht nur einfach stupides üben, sondern dass man sich in einer aktiven Lernzone befindet. Dadurch werden im Gehirn neue Schaltkreise gelegt bzw. die vorhandenen aktiviert und ausgebaut.

Wenn man sich in der aktiven Lernphase befindet, »sucht man nach einem Ziel, streckt sich danach, bewertet die Differenz zwischen dem Ziel und den eigenen Fähigkeiten und beginnt von vorn.« (Daniel Coyle). Weiter schreibt er, dass es sich in der aktiven Lernzone offensichtlich um keinen gemütlichen Ort handelt,wenn man sich die Gesichtsausdrücke der Leute dabei anschaut.

Genauso fühle ich mich zur Zeit bei den Eva Bildern und einigen Körperteilen. Ich befinde mich in der aktiven Lernzone und ich sehe, dass noch nicht alles so läuft, wie ich es möchte. So kommt auch mal Unmut zustande, aber im Grunde genommen ist es auch ein schönes Gefühl, weil ich merke, wie ich lerne. Dieses Gefühl des Lernens ist besonders schön und ich bin dankbar, dass ich es tun kann.

Da wir Neujahr haben, hier einige Zielsetzungen, um die aktive Lernzone weiter zu puschen:

  1. Regelmäßige Zeichnungen von Händen in geometrischen Formen, ohne zu detailliert zu werden. Nur mit Bleistift.
  2. Analyse, wie andere Künstler das Problem mit Händen umgesetzt haben.
  3. Mit wenigen Pastellfarben Studien zu Händen anfertigen.

So kann ich die Lernschritte in der aktiven Lernzone herunterbrechen und den Lernprozess derart gestalten, dass meine Schaltkreise demnächst besser mit Händen zurecht kommen.

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